Cybersicherheit: Jede Generation geht anders damit um

In einer zunehmend vernetzten Welt wachsen die Bereiche der klassischen Sicherheitstechnik und der Cybersicherheit immer enger zusammen. Während Sicherheitstechnik traditionell physische Aspekte wie Zutrittskontrollen, Alarmanlagen oder Videoüberwachung abdeckt, sind diese Systeme längst in IT-Netzwerke integriert und somit auch anfällig für digitale Bedrohungen. Cyberangriffe können nicht nur sensible Daten gefährden, sondern auch direkt Einfluss auf sicherheitstechnische Systeme nehmen – etwa durch das Manipulieren von Kameras, das Lahmlegen von Zutrittskontrollen oder das Hacken von Alarmanlagen.

Was trägt der Mensch zu Sicherheitslücken bei?

Diese Schnittstelle zwischen physischer und digitaler Sicherheit stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, insbesondere da der „Faktor Mensch“ sowohl in der Bedienung von Sicherheitstechnik als auch in der Cybersicherheit eine entscheidende Rolle spielt. Gerade in dieser Überschneidung wird deutlich, wie wichtig es ist, sowohl technologische Lösungen als auch das Verhalten der Mitarbeitenden in den Blick zu nehmen. Ein genauerer Blick auf den Einfluss verschiedener Generationen zeigt, wie unterschiedlich der Umgang mit Sicherheit – und den damit verbundenen Risiken – sein kann.

 

Aktuell gehen rund 56 % aller Ausfallzeiten in Unternehmen auf Sicherheitsvorfälle zurück, was durchschnittlich 9 % des Gewinns kostet. Oft sind es menschliche Fehler, die durch Unachtsamkeit oder absichtliche Umgehung von Sicherheitsrichtlinien als Einfallstor für Angriffe dienen.

Generationenunterschiede im Umgang mit Cybersicherheit

Eine von Splunk in Auftrag gegebene Umfrage, durchgeführt von YouGov, hat die Einstellungen und Verhaltensweisen verschiedener Generationen im Büroalltag untersucht. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede, vor allem bei jüngeren Generationen wie Millennials (geboren 1980–1994) und Generation Z (geboren 1995–2010), im Vergleich zu älteren Generationen wie Generation X (geboren 1965–1979) und Babyboomern (geboren vor 1964).

Technische Kenntnisse und Sicherheitsbewusstsein

Millennials fühlen sich am sichersten, was ihr Wissen über Cybersicherheitsprotokolle betrifft: 64 % gaben an, diese gut oder sehr gut zu kennen. Zum Vergleich: 55 % der Generation Z, 52 % der Generation X und 57 % der Babyboomer teilen diese Einschätzung.

85 % der Millennials sind überzeugt, in sicherheitsrelevanten Fragen richtige Entscheidungen zu treffen, während bei anderen Generationen nur 70–73 % diese Sicherheit empfinden.

Umgehung von Sicherheitsprotokollen

46 % der Generation Z und 45 % der Millennials greifen zu alternativen Lösungen, wenn die firmeneigenen Sicherheitsvorgaben nicht praktikabel sind. Im Gegensatz dazu tun dies nur 13 % der Generation X und 8 % der Babyboomer.

Dies zeigt, dass jüngere Generationen eher bereit sind, Risiken einzugehen, um ihre Aufgaben schneller oder effizienter zu erledigen

Vermischung von Privat- und Arbeitsleben

Jüngere Mitarbeitende speichern häufiger persönliche Daten auf Arbeitsgeräten: 40 % der Generation Z und 44 % der Millennials geben dies zu, im Vergleich zu 29 % der Generation X und 21 % der Babyboomer.

Ähnlich verhält es sich mit dem Hochladen von Arbeitsdokumenten in private Clouds: 41 % der Generation Z und 42 % der Millennials tun dies gelegentlich, während nur 22 % der Generation X und 20 % der Babyboomer dies bestätigen.

Auch die Nutzung privater E-Mail-Konten oder Messenger-Dienste als Ersatz bei IT-Problemen ist bei jüngeren Generationen mit 31 % (Millennials) und 29 % (Generation Z) deutlich häufiger als bei älteren.

Ungeduld und Zeitdruck

56 % der Generation Z und 50 % der Millennials suchen aktiv nach Alternativen, wenn IT-Probleme nicht innerhalb von zwei Stunden gelöst werden. Ältere Generationen zeigen sich deutlich geduldiger: Nur 21 % der Babyboomer und 29 % der Generation X würden ähnlich reagieren.

Zudem empfinden 41 % der Generation Z und 42 % der Millennials Cybersicherheitsvorschriften als hinderlich für ihre Arbeit – ein Wert, der bei älteren Generationen deutlich niedriger liegt.

Die Konsequenzen für Unternehmen
Das Verhalten der jüngeren Generationen stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Die größere Risikobereitschaft und Ungeduld können zu Sicherheitslücken führen, z. B. durch das Umgehen von Protokollen oder die Nutzung unsicherer Plattformen. Dies erhöht die Gefahr von Schadsoftware wie Ransomware, die oft zu gravierenden Ausfällen führt (Reparaturzeiten von durchschnittlich 67–76 Stunden).

Wie Unternehmen reagieren sollten
Unternehmen müssen eine Balance finden zwischen Sicherheit und Flexibilität. Dazu gehört:

  • Die Bereitstellung sicherer Alternativen, die flexibel und einfach zu nutzen sind.
  • Schulungen, um das Sicherheitsbewusstsein aller Generationen zu stärken.
  • Maßnahmen, die die Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilungen und Mitarbeitenden verbessern, um Ungeduld und Frustration bei IT-Problemen zu minimieren.

Fazit
Der Mensch bleibt der entscheidende Faktor bei der Cybersicherheit. Unternehmen, die gezielt auf die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der verschiedenen Generationen eingehen, können nicht nur die Sicherheitsrisiken minimieren, sondern auch ihre Resilienz gegenüber Ausfallzeiten und Angriffen stärken

 

(Quelle:https://www.splunk.com/de_de/blog/security/der-generationenunterschied-bei-der-cybersicherheit.html)

 

 

 

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