Der Training Day findet inzwischen einmal im Jahr statt und bietet Juniorinnen, Junioren und Gästen die Möglichkeit an einem Tag geballtes Wissen und Netzwerken zu kombinieren. Die Wirtschaftsjunioren sind der größte Verband von jungen Unternehmern und Führungskräften in Deutschland (WJD). Unterteilt in Länder und Regionen, sind Sie weltweit unter dem Verband Junior Chamber International (JCI) organisiert.

Die Wirtschaftsjunioren Offenbach am Main haben sich gemeinsam mit den Junioren aus Frankfurt am Main zur Aufgabe gestellt, das Thema Wissensvermittlung, Fortbildung und Netzwerken kombiniert in angenehmer Atmosphäre, in den Räumen der IHK Offenbach am Main zu realisieren.

Mich persönlich hat die große Vielfalt an Themen angesprochen und ggf. auch die Nähe, da die Veranstaltung bereits am Samstagmorgen um 9 Uhr begann. Als Schwerpunkt habe ich mich komplett auf das Thema Vertrieb und Marketing konzentriert:

1. Selbständig 4.0 – Welche Chance gerade kleine Unternehmen durch den digitalen Wandel haben 
2. Menschen, die verstanden werden, kaufen automatisch
3. Agiles Vertriebsmanagement
4. Gelesen. Gehört. Gesehen – Praxiswerkstatt Pressearbeit

Hier möchte ich eine kurze Zusammenfassung und meine Erkenntnis aus diesem Vorträgen zusammenfassen und ggf. dem ein oder anderen bereits Lust auf den nächsten Training Day 2019 machen.

Selbständig 4.0

Der Referent ist Marco Tarsia, Gründer, Berater, Trainer und Coach von heldtweit. Er kommt aus dem klassischen Umfeld der Unternehmensberatung, hat sich aber mit dem Schwerpunkt Digitalisierung auf oben genannte Themen spezialisiert. Er bietet durch seine Erfahrung und der recht lockeren Art eine spannende Grundlage und Kombination zur Diskussion, aber auch Spekulation über die Entwicklung der Digitalen-Revolution in Deutschland und weltweit. Marco setzt hier sehr stark auf die positiven Werte der Digitalisierung und bietet viele neue Ansatzpunkte um sehr positiv auf die nächsten Jahre zu blicken. Klar ist für ihn, dass sich viele kleine Unternehmen und gerade Selbständige auf die Themen spezialisieren müssen, welche sie sehr gut können. Diese in weltweite Netzwerk einzubringen, um qualitativ hochwertig und gleichzeitig kosteneffizient arbeiten zu können. Der Fokus sollte also sein, einen Bereich zu 100%, ein Projekt also um die eigene Kompetenz ergänzte Aufgaben an andere Experten zu geben um den eigenen Fokus und eigenes KnowHow vollständig nutzen zu können.

Grundsätzlich finde ich den Ansatz interessant, denke aber auch, dass wir noch einige Jahre vor uns haben, ehe wir in Global aufgebauten Netzwerken, einen Aufgabenbereich übernehmen und davon auch entsprechend leben können ohne einem Kunden einen direkten Mehrwert aufzeigen zu können. So oder so, ich bin gespannt wo es hingeht und freue mich auf die vielen Möglichkeiten, welche sich im Umfeld Digitalisierung noch ergeben.

Menschen, die verstanden werden, kaufen automatisch

Der zweite Vortrag wurde von Dirk Rühl gestaltet und referiert. Dirk Rühl ist der Gründer der Wachstum Akademie aus Kassel und beschäftigt sich in seinem Coaching und Seminaren um die Themen Vertrieb, Gewohnheiten und Visionen. Dirk bietet direkt zu Beginn seines Vortrages die Möglichkeit, dass Teilnehmer einen kurzen Pitch übernehmen und erklärt recht anschaulich auf dieser Grundlage die Möglichkeiten und das Marketing in allen Lebenslagen und an den überraschendsten Orten. Im Verlauf des Vortrages geht es in Richtung Kundenkontakt auf Messen; hier stellt er sein Vertriebs Modell vor. Dieses basiert auf geschlossenen Fragen um eine möglichst schnelle Antwort zu bekommen und mit höchster Effizienz zu erkennen, ob ein Kunde interessiert ist oder ob man sich für den nächsten Kunden Zeit nehmen kann. Beispiel, wir sind auf einer Messe für Fitness und Gesundheit. Der Vorschlag, um mit Kunden schnell und freundlich in Kontakt zu kommen: „Darf ich Ihnen eine kurze Frage stellen?“ Kunde antwortet mit Ja oder Nein, daher 50/50.

Ich konnte mich mit dieser Vorgehensweise nicht identifizieren, da ich denke, dass offene Fragen eher helfen. Oder zumindest eine 50/50 Frage aber mit Zielausrichtung. So könnte man in einem solchen Beispiel Fragen, interessieren Sie sich für Fitness oder Gesundheit? Ebenfalls 50/50 aber ich habe schon erste Infos. Persönlich würde ich über offene Fragen gehen, z.B. wie gefällt Ihnen die Messe, welche Themen sind bis dato für Sie am Interessantesten, usw.

Agiles Vertriebsmanagement

Nach einem sehr guten Mittagessen mit vielen Möglichkeiten zum Netzwerken, sind wir direkt mit der nächsten Thematik gestartet, Agiles Vertriebsmanagement. Die Referentin ist Frau Halina Maier, Gründerin der Agile Sales Company und Vertrieblerin, Coach und Autorin von Agiles Verkaufen. Halina brachte zum einen die Aufgaben des Vertriebs, aber auch die Aufgaben des Verkäufers bis hin zu Arbeitsorganisation in den Trainings Day mit ein. Auch das Thema Agilität wurde aus mehreren Richtungen beleuchtet und anhand von Software Entwicklung und der dort schon seit vielen Jahren bekannten Systemen wie Scrum erläutert. Schwerpunkt und Erkenntnis aus dem Vortrag ist, Gewohnheiten zu erkennen, sich regelmäßig zu reflektieren aber auch genügend Schleifen in die Arbeitsweise einzubauen um Probleme oder Fehler zu erkennen und diese auszumerzen, zu umgehen oder Strategien neu zu Denken. Je schneller eine solche Schleife funktioniert, umso agiler der Prozess und der Kundennutzen.

Für mich klang der Start extrem nach Großkonzern und ich hatte wirklich Mühe unseren Standpunkt (als Jungunternehmer), aber auch meinen persönlichen Ansatz zu finden. Richtung Ende des Vortrages kam dann aber der Aha Effekt. Die oft beschrieben und beschworene StartupDNA, das schnelle Reflektieren und auf Situationen anpassen, was oftmals junge Unternehmen ausmacht, das ist die Grundvoraussetzung oder auch die Basis für Agile Vertriebsprozesse und Vertriebsmanagement. Ein sehr spannender Ansatz, auch wenn ich mit dem Ursprünglichen Begriff nicht sofort etwas anfangen konnte. Hier werden wir die Augen offen halten und mit Sicherheit auch einmal auf einem Tagesseminar von Halina anwesend sein.

Gelesen. Gehört. Gesehen – Praxiswerkstatt Pressearbeit

Zum Abschluss der Wissensvermittlung habe ich mich noch an das Thema Pressearbeit herangewagt. Mein Bezug dazu: nicht vorhanden. Aber ich kenne den Referenten Marcus Lippold und dachte mir, wenn man von etwas keine Idee hat, ist das sicher ein guter Ansatz um zumindest eine Idee der Möglichkeiten zu bekommen. Durch den Praxis Bezug von Marcus Lippold, gerade in seiner Position bei der IHK Offenbach am Main, hoffte ich auf viele Beispiele. Was soll ich sagen, ich wurde auch nicht enttäuscht, aber dazu gleich mehr. Inhaltlich ging es zu Anfangs um die Zielgruppen und anschließend um aktuelle Zahlen: Wer liest noch klassische Medien? Hier kann ich schon mal festhalten, ich bin wirklich überrascht, dass in Zeiten von Internet, TV, usw. doch noch so häufig zu Magazinen und Zeitungen gegriffen wird. Anschließend ergab sich die Frage, wieso sollte eine Zeitung einen Artikel von mir als Unternehmen drucken und was sollte ich Inhaltlich beachten um überhaupt vom Journalist gelesen zu werden. Wir sprechen also nicht von Werbeanzeigen, welche gekauft werden, sondern von Inhaltlichen Artikeln untermauert mit einem passenden Bild. Hier kamen in ca. 1,5 Stunden so viele kreative Ideen zusammen und es wurde mir so viel Wissen vermittelt, das ich mich Frage, wieso inzwischen nur noch Bücher und Whitepaper über Social Media Marketing geschrieben werden. Aber vielleicht bin ich auch der Einzige, der klassischen Pressearbeit nicht mehr im Fokus hatte.

Für mich persönlich war dieser Vortrag das klare Highlight des Tages. Ein trockenes und scheinbar eingestaubtes Thema auf sehr anschauliche Weise umgesetzt. Mehr als ein großes Dankeschön an Marcus Lippold für 1,5 Stunden Wissensbereicherung möchte ich hier auch gar nicht mehr sagen.

Mein Fazit

Anschließend ging es gegen 19 Uhr in eine Lounge in Offenbach zum Netzwerken. Hier konnte man sich, bei gemütlicher Runde, noch austauschen und über alle möglichen Themen sprechen. Für mich ein optimaler Tagesabschluss und ein durch und durch gelungenes Event. Persönlich hoffe ich, dass das Training Day Team 2018 auch im nächsten Jahr wieder am Start ist und bis dahin noch mehr Menschen diesen Tag für Fortbildung und Netzwerken kennen lernen möchten.

Vielen Dank und Beste Grüße
Sebastian Fieber

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